„Green H2 Education“ ist ein bahnbrechendes Bildungsprojekt, das von der Wirtschaftskammer Vorarlberg, dem Land Vorarlberg, der HTL Dornbirn und den hiesigen Industrieunternehmen ins Leben gerufen wurde. Ziel des Projekts ist es, Student:innen wie auch Schüler:innen die Welt des grünen Wasserstoffs näherzubringen und gleichzeitig eine nachhaltige Wasserstoffproduktion in Vorarlberg zu fördern. Dafür wurde im Rheintal eine eigene Wasserstoff-Demonstrations- und Versuchsanlage erbaut, die „Green H2 Education“.
Wir haben für euch alle wichtigen Fakten zum „grünen Wasserstoff“ zusammengetragen und verraten, was es mit dem Pionierprojekt „Green H2 Education“ im Technikland Vorarlberg auf sich hat.
![Green H2 Education_HTL](https://technikland.at/students/wp-content/uploads/2023/11/Green-H2-Education_HTL-1024x682.jpg)
Schüler der HTL Dornbirn erklären eine Echtzeitdatenmessung via Dashboard, Foto: Udo Mittelberger
Grüner Wasserstoff – oder: Warum ist H2 Energie nachhaltig?
Wasserstoff wird als einer der Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels angesehen. Warum? Ganz klar: im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen setzt Wasserstoff bei seiner Verbrennung keine Treibhausgase frei, die zur Luftverschmutzung beitragen. Bei seiner Verbrennung entsteht lediglich Wasserstoff, weshalb man auch gerne von „grünem Wasserstoff“ spricht – grün, weil er nachhaltig ist. Wasserstoff stellt damit eine nachhaltige Option zur Energiegewinnung dar und kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Sieben Gründe für grünen Wasserstoff in Vorarlberg
1. Umweltfreundlichkeit:
Wasserstoff ist ein äußerst umweltfreundlicher Energieträger, da bei seiner Verbrennung nur Wasserdampf entsteht. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen trägt Wasserstoff nicht zur Freisetzung von Treibhausgasen und zur Luftverschmutzung bei.
2. Nachhaltige Energiequelle:
Wasserstoff kann aus erneuerbaren Energiequellen wie Sonnen- oder Windenergie gewonnen werden. Dadurch kann grüner Wasserstoff ohne die Verwendung von fossilen Brennstoffen erzeugt werden, was zur Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen beiträgt.
3. Effiziente Energiespeicherung:
Wasserstoff dient als effizienter Energiespeicher, insbesondere für Zeiten, in denen erneuerbare Energiequellen nicht verfügbar sind. Er kann in großen Mengen erzeugt und bei Bedarf genutzt werden, was zur Stabilisierung des Energiesystems beiträgt.
4. Vielseitigkeit:
Wasserstoff kann in verschiedenen Anwendungen eingesetzt werden, einschließlich der Industrie, des Verkehrs und der Stromerzeugung. Er kann als Kraftstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge dienen, als chemischer Rohstoff in der Industrie oder zur Erzeugung von Elektrizität in Brennstoffzellen.
5. Lösung für den Verkehrssektor:
Wasserstoff kann dazu beitragen, die Abhängigkeit vom Erdöl im Verkehrssektor zu reduzieren. Brennstoffzellenfahrzeuge, die Wasserstoff als Kraftstoff nutzen, haben das Potenzial, umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren zu sein.
6. Klimaschutz:
Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei den Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Erreichung der Klimaziele. Grüner Wasserstoff, der aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen wird, kann dazu beitragen, die Kohlenstoffemissionen erheblich zu verringern.
7. Wirtschaftliches Potenzial:
Die Wasserstoffwirtschaft hat ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial. Sie schafft Arbeitsplätze, fördert Innovationen und unterstützt die Entwicklung neuer Technologien.
„Green H2 Education”: die Wasserstoff-Demonstrations- und Versuchsanlage in Vorarlberg
Die Wasserstoff-Demonstrations- und Versuchsanlage „Green H2 Education“ hat ihren zentralen Standpunkt in der Mitte des Rheintals und steht nicht nur allen Ausbildungszweigen der HTL Dornbirn, sondern auch allen anderen Vorarlberger HTLs, Fachhochschulen und Schulen mit MINT-Schwerpunkten zur Verfügung.
Federführend wird die Anlage von der HTL Dornbirn betreut, die neben der Prüf- und Untersuchungstätigkeit damit auch neue pädagogische Aufgaben für den fachpraktischen Unterricht, für Projekt- und Diplomarbeiten sowie für Ausbildungszwecke von Gewerbe und Industrie übernehmen wird.
Auf Wunsch werden allen Interessent:innen spezielle Lehrpläne und Ressourcen, die auf die Wasserstofftechnologie zugeschnitten sind, zur Verfügung gestellt. Student:innen und Schüler:innen haben so die Möglichkeit, praktische Experimente durchzuführen, Wasserstofftechnologien zu erkunden und Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu realisieren.
![WKV_PK_Wasserstoff_┬® Udo Mittelberger-48](https://technikland.at/students/wp-content/uploads/2023/11/WKV_PK_Wasserstoff_┬®-Udo-Mittelberger-48-1024x681.jpg)
Anlagenbauer Emanuel Gstach und LH Markus Wallner (v. l.), Foto: Udo Mittelberger
Technologie der Zukunft
Landeshauptmann Markus Wallner betont die Bedeutung des Projekts für die Energieautonomie Vorarlbergs. Ziel ist es, bis 2050 den gesamten Energiebedarf des Landes aus erneuerbaren Energien zu decken. „Grüner Wasserstoff“ sei ein Schlüssel, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen. Dass diese Technologie optimal genutzt werden kann, bedürfe es gut ausgebildeter Fachkräfte, die das Potenzial des Wasserstoffs verstehen und in der Praxis umsetzen können, so Wallner.
Auch die Wirtschaftskammer Vorarlberg sieht in Wasserstoff einen Schlüssel zur CO2-Reduzierung und zur Förderung nachhaltiger Lösungen. Die Zusammenarbeit zwischen Industrie und Bildungseinrichtungen ist entscheidend, um die heimische Wirtschaft auf den globalen Wasserstoffmarkt vorzubereiten.
Auch die Industrie unterstützt die Ausbildung von Fachkräften und plant, entsprechende Schulungsprogramme an der HTL Dornbirn, der HTL Bregenz und der HTL Rankweil in Zusammenarbeit mit der FH Vorarlberg anzubieten. Die Ausbildung soll sicherstellen, dass Vorarlberg in der wachsenden Wasserstoffwirtschaft eine wichtige Rolle spielt.