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Seit vier Jahren ist Frank Wendland (19) bei Hydro in Nenzing tätig. Angefangen hat er als Lehrling der Maschinenbautechnik. Heute ist er als Leiter für ein ganz spezielles Projekt verantwortlich, das die Ausbildung und Integration der neuen Lehrlings-Generation in den Mittelpunkt rückt. Welch elementare Rolle dabei digitaler Lehrstoff spielt, weiß er nur allzu gut – auch über das eigene Unternehmen hinaus.
„Mein Bruder hat mich inspiriert, und eine Leidenschaft für Technik hatte ich schon immer“, berichtet Frank stolz über seine Beweggründe, warum für ihn nur eine Ausbildung zum Maschinenbautechniker in Frage kam. Dreieinhalb Jahre dauerte die Lehre, die von einem starken Zusammenhalt geprägt war, weit über das Kollegiale hinaus.
„Hier bei Hydro, da haben wir ein sagenhaft gutes Team, es herrscht Familienatmosphäre“, beteuert Frank und nickt dabei anerkennend in Richtung seiner KollegInnen.
Als Projektleiter für das interne Dokumentations- und Wissensmanagement im neuen Hydro-Projekt WBI (Wissen Besser Integrieren) kümmert sich der 19-Jährige aktuell um den Aufbau einer interaktiven Ausbildungsmappe für Lehrlinge. Alles digitalisiert, versteht sich. „Ich mache derzeit etwas, was mich neben meiner technischen Lehre aus einer ganz anderen Perspektive weiterbringt“, erklärt Frank und ergänzt: „Dokumenten- und Wissensmanagement ist sehr zukunftsentscheidend für ein Unternehmen. Dass ich hier jetzt Erfahrung sammeln kann, macht mir eine enorme Freude.“
In Kooperation mit weiteren ExpertInnen und PartnerInnen soll in Kürze gemeinsam eine cloudbasierte Lehrstoff-Datenbank geschaffen werden. Der Vorteil: Lehrlinge haben fortan die Möglichkeit, jederzeit und vor allem ortsungebunden auf sämtliche Lehr- und Lernunterlagen zuzugreifen.
Der Wissenstransfer wird dadurch noch einfacher und agiler gestaltet, auch die Interaktion sowie der Austausch der Lehrlinge untereinander wird nachhaltig forciert, ganz zu schweigen von den Massen an Papier, die man sich problemlos einspart. Später einmal soll das Projekt firmenübergreifend als Lehr- und Lern-Plattform fungieren, ja sogar landesweit zum Einsatz kommen.
Das Interesse am noch jungen Pilotprojekt sei von allen Seiten aus dem Unternehmen groß, das Potenzial würde erkannt, so Frank. Die Umsetzung an sich sei aber auch nicht ganz ohne: „Ich muss die Informationen sehr gut vermitteln, damit es auch angenommen wird. Und ich muss alles sehr gut durchdenken, da unsere ‚Next Generation‘ durch das Rotationskonzept flächendeckend im ganzen Standort tätig ist – dadurch umfasst diese Datenbank das gesamte Unternehmen sowie zahlreiche AutorInnen und Inhaltsverantwortliche! Zuständigkeiten müssen gut definiert sein – sonst funktioniert das Projekt nicht.“
Hinter diesem Projekt steckt eine Zukunftsvision. Diese Plattform bietet zukünftig allen Vorarlberger Betrieben Zugang. Damit haben wir die Möglichkeit, mit den gleichen gemeinsam definierten Lernunterlagen im Betrieb auszubilden. Dies fördert einen Wissensaustausch, von dem am Schluss Vorarlberg – und damit das Technikland Vorarlberg mit all seinen Auszubildenden – profitiert.
Ibrahim Altundal, Lehrlingsausbilder Hydro NenzingEine Ausbildung in der Technik, das sei nie verkehrt, findet Frank. Auch nicht als junge Frau. „Bei uns wird nicht unterschieden zwischen Mann und Frau, alle haben die gleichen Chancen. Und wenn jemand etwas weniger Kraft hat, dann greifen wir uns gegenseitig unter die Arme. Abgesehen davon entwickelt sich die Technik stetig weiter; ich finde die Blickrichtung der Frauen zur Problemlösung – auch im Hinblick auf WBI – sehr wertvoll.“
Deshalb empfiehlt der junge Projektleiter auch völlig geschlechtsneutral: Wer sich für eine Lehre im Technikland Vorarlberg interessiere, der solle sich selbst ein Bild machen und sich von der Qualität der Ausbildungsbetriebe überzeugen. Die iMesse und die Schnuppertage kann er da wärmstens empfehlen.