Immer wieder „Ja“
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Wenn Shanice Fritz (19) ihr CAD-Programm vor den Augen hat, vergisst die junge Lustenauerin gerne einmal die Welt um sich herum. Das Designen am PC, bei dem es schon auf kleinste Details ankommt, hat es ihr angetan. Deshalb hat sie sich kurzerhand dazu entschlossen, auf Lehre Nummer eins noch Lehre Nummer zwei zu setzen.
Die Hauptaufgabe von ZerspanungstechnikerInnen ist es, Bauteile zu fertigen, zum Beispiel für Maschinen oder Motoren. Für gewöhnlich arbeiten sie dazu mit CNC-Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen. Ein echter Job zum Anpacken also.
Dreieinhalb Jahre lang war das genau Shanices Metier. Und es gefiel ihr gut, vor allem die letzten drei Wochen. Die verbrachte die 19-Jährige in der Konstruktion. Nur einen Monat nach der Lehrabschlussprüfung folgte kurzerhand Ausbildung Nummer zwei – und wo, bitte sehr? Natürlich im Fachbereich Konstruktion!
Warum ausgerechnet noch eine zweite Ausbildung anfangen, wo doch die eine gerade mit Bravour bestanden ist? Für Shanice absolut klar: „Das ist genau das, was ich zu 100 % machen will.“ Als Konstrukteurin mit Schwerpunkt Maschinenbautechnik gehe es um eine besondere Art von Kreativität: „Man kann sehr fokussiert an Lösungen arbeiten. Anders als bei einem vorgegebenen Muster“, erklärt die aufgeweckte Technikerin.
Auch schätze sie die ruhige Atmosphäre, die die Arbeit als Konstrukteurin per se mit sich bringe: „Trotz laufender Deadlines herrscht hier eine angenehme Stimmung und unkomplizierte Herangehensweise an Projekte. Der Umgang mit Problemen und die damit verbundene Lösungssuche ist entspannt und erfolgt intuitiv.“
In der Unternehmensgruppe ZIMM Group sind insgesamt vier Niederlassungen zusammengefasst: ZIMM Austria, ZIMM Germany, ZIMM Turkey und ZIMM USA. Am österreichischen Standort in Lustenau werden hochwertige elektromechanische Antriebe und Getriebe entwickelt, produziert und vertrieben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Spindelhubsystemen mit passenden Anbauteilen. Aber auch Industrie- und Spezialgetriebe in sehr kompakten Bauformen sowie einzelne Verzahnungsteile, etwa geschliffene Stirnräder und Kegelradsätze, werden am Standort gefertigt.
Als Konstrukteurin ist Shanice schon in der Planungsphase gefragt. Dafür kommen CAD-Programme zum Einsatz – eine Software, die zur Automatisierung des elektronischen Designs herangezogen wird. Mithilfe der Software werden also Bauteile geplant, konstruiert und anschließend in 3D auch simuliert. Schon kleinste Toleranzen können hier den Unterschied machen, „da kommt es auf Präzision und Genauigkeit an“, erklärt die Technikerin.
Daneben sind als weitere Kernkompetenzen auch das technische Zeichen sowie die Berechnung und Planung von Bauteilen gefragt. Abstimmungen mit anderen Fachabteilungen innerhalb des Unternehmens sind ebenfalls Teil des täglichen Geschehens.
Wer sich deshalb für eine Lehre im Konstruktionswesen entscheide, der solle sich vorab gut überlegen, was die eigenen Stärken und was die persönlichen Beweggründe und Motivationen sind, so Shanice. „Vernetztes Denken, Zusammenhänge erkennen, ein ausgeprägtes technisches Verständnis plus eine Affinität fürs Detail, das sind die besonderen Fähigkeiten, die es für diese Stelle braucht.“
Und wenn sich die Tätigkeiten mit den Vorstellungen sowie dem inneren Antrieb decken? „Dann“, schmunzelt die 19-Jährige, „dann sieht es so aus, als ob du deinen Beruf gefunden hast!“
Qualifizierte Lehrlinge sind für unseren Betrieb besonders wichtig – sie sind die tragenden Säulen von morgen. Wir freuen uns auch über immer mehr Frauenpower bei uns und haben bereits gute Erfahrungen mit weiblichen Lehrlingen gemacht.
Koray Ilikkan, Lehrlingsausbilder Werkstatt ZIMM