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Der Dornbirner Familienvater ist nicht nur Ausbildungsleiter bei Blum – seit 2024 setzt er sich auch als Lehrlingssprecher der Industrie für den Berufsnachwuchs ein. Im Interview verrät er mehr.
Herr Kaufmann, welche persönlichen Gründe treiben Sie als Lehrlingssprecher an?
Robert Kaufmann: Ich habe selbst eine Lehre als Werkzeugbautechniker gemacht und bin seit vier Jahren Ausbildungsleiter bei Blum. Ich weiß, wie wichtig die Lehrlingsausbildung und auch der betreffende Arbeitskreis der Industrie ist. Darum habe ich nicht lange gezögert, als ein Nachfolger für Martin Saler gesucht wurde. Mir ist es wichtig, dort mitzugestalten, wo wir die Zukunft junger Menschen positiv beeinflussen können.
Was gehört zu Ihren Aufgaben?
Robert Kaufmann: Ein wichtiger Teil ist die Leitung des Arbeitskreises der Ausbildungsleiterinnen und -leiter in der Industrie. Unser Ziel ist es, junge Menschen auf ihre Möglichkeiten in der Industrie aufmerksam zu machen und ihnen die Chance zu geben, ihr technisches Talent zu entdecken – wir wollen dem Fachkräftemangel aktiv entgegentreten. Dabei stellen wir den Menschen in den Vordergrund.
Welche Ziele verfolgt der Arbeitskreis der Ausbildungsleiterinnen und -leiter?
Robert Kaufmann: Wir wollen Jugendliche begeistern und sie mit den passenden Unternehmen zusammenbringen. Dabei setzen wir auf Teamarbeit, nutzen die gemeinsame Bewerbungsplattform „myLehre“ mit derzeit 600 offenen Lehrstellen und präsentieren uns gemeinsam auf Messen. Unsere gelungenste Aktion ist der Zusagetag, der jährlich am ersten Samstag im April stattfindet. Ab 8 Uhr sprechen die Vorarlberger Industriebetriebe ihre Lehrstellen-Zusagen aus. Bewerbende wissen am Ende des Tages, wo eine Ausbildung auf sie wartet, und haben die Wahl. Wir sorgen für Fairness für alle Beteiligten.
Welche Rolle spielen die Unternehmen bei der richtigen Berufswahl?
Robert Kaufmann: Eine entscheidende, denn das wichtigste Instrument zur Berufsorientierung sind die Schnuppertage im Industriebetrieb. Hier gilt es, Einblicke und erste Erfahrungen zu ermöglichen, denn viele Jugendliche haben kaum Vorstellungen von den Lehrberufen. Unsere Branche ist breit aufgestellt – wir sind technisch auf höchstem Niveau: Wir bilden begehrte Hightech-Fachkräfte von morgen aus, denen alle Türen offenstehen.
Welche Veränderungen wünschen Sie sich?
Robert Kaufmann: Ich wünsche mir, dass bereits in der 5. bis 8. Schulstufe alle Bildungswege nach der Pflichtschule thematisiert werden – auch die Lehre soll als attraktive Perspektive sichtbar sein. Jugendliche sollen sie als das wahrnehmen, was sie ist: eine hochwertige Ausbildung mit Zukunft.