Textil­chemie

TextilchemikerInnen arbeiten mit den neuesten Trendfarben und setzen damit Impulse für die internationale Mode.

Lehrzeit

3,5 Jahre

Berufsschule

LBS Dornbirn 2

30

Lehrlinge in Vorarlberg

Kurzbeschreibung

Welche Farbe trägt man heuer? TextilchemikerInnen arbeiten mit den neuesten Trendfarben und setzen damit Impulse für die internationale Mode. Aber es geht nicht nur um Farben, sondern mehr denn je um Materialbeschaffenheit. TextilchemikerInnen bringen Farbe in die Textilien und verbessern deren Griff sowie die Trag- und Pflegeeigenschaften. In einem Veredlungsbetrieb können Fasern, Garne, Gewebe, Gestricke oder sogar fertig konfektionierte Produkte veredelt werden, d. h. gebleicht, gefärbt, bedruckt, appretiert oder beschichtet. Um diese unterschiedlichsten und vielseitigen Kundenwünsche sowie Qualitätsanforderungen zu erfüllen, verfügen TextilchemikerInnen über ein breites textiltechnisches Fachwissen. TextilchemikerInnen kennen sich mit Chemikalien, Hilfs- und Appreturmitteln sowie Farbstoffen aus. Sie erarbeiten und berechnen die Rezepturen für die richtige Farbmischung und überprüfen das geforderte Ergebnis mit physikalischen und chemischen Tests. Während der Produktion überwachen und regeln sie zuverlässig chemische Prozesse, die den Textilien je nach Verwendungszweck das gewünschte Aussehen und die geforderten Eigenschaften wie glänzend, flammhemmend, waschecht oder flauschig, saugfähig oder wasserabstoßend usw. verleihen.

Für das Bedrucken textiler Flächen stehen unterschiedliche Verfahren wie Rotationsdruck, Flachdruck oder Inkjet zur Verfügung. TextilchemikerInnen wählen je nach Produkt die optimale Druckvariante aus, um das geforderte Ergebnis zu erreichen.

„Ein Job in der innovativen Textilchemie – hier ist neueste Technologie in Mode!“

Was lernst du in deiner Ausbildung?

  • Auswählen, Annehmen, Prüfen auf Verwendbarkeit und Lagern der betriebsspezifischen Chemikalien,
  • Anwenden von Rezepturen und Ansetzen von Mischungen,
  • Zusammenstellen und Vorbereiten von Veredlungspartien,
  • Rüsten, Anfahren, Bedienen, Überwachen und Ab- bzw. Umstellen der Geräte, Maschinen und Anlagen zur Veredelung (Färben, Bedrucken, Beschichten, Appretieren) von Textilien,
  • rechnergestütztes Überwachen und Durchführen von Prozesskontrollen und Prozessoptimierungen sowie Dokumentieren von Betriebsdaten,
  • Durchführen von textilphysikalischen und analytischen Arbeitstechniken zum Beispiel zur Faseranalyse oder zur Bestimmung von Echtheiten,
  • Anwenden der in der Textilindustrie verwendeten Prüfvorschriften und Prüfnormen,
  • Ausführen der Arbeiten unter Berücksichtigung der einschlägigen Sicherheitsvorschriften, Normen und Umweltstandards.

 

Was wirst du nach deiner Lehre machen?

Bei Textilien denken die meisten an Bekleidung, nicht aber an Herzklappen, Dialysezellen, Betonbauteile, Batterieelektroden, Sensortextilien oder Faserverbundstoffe. Doch diese Materialien sind der Wachstumsmotor in der Textilbranche, die traditionell sehr innovativ ist. Die europäische Textilindustrie entwickelt sich mit technischen Textilien und smart textiles zu einer Hightech-Industrie. Viele klassische Textilunternehmen haben sich umorientiert und sind mit Hightechtextilien in unterschiedlichsten Branchen erfolgreich. Die Hauptaufgaben von TextiltechnologInnen und TextilchemikerInnen besteht weiterhin darin, für einen reibungslosen Produktionsablauf zu sorgen, indem sie die Textilmaschinen bedienen, einstellen, umrüsten und regelmäßig warten und reparieren. Allerdings ändern sich die Produkte immer mehr in Richtung von Hightechtextilien für die Automobilindustrie, die Bauindustrie, die Medizintechnik oder die Elektronikindustrie.

 

Wo wirst du nach deiner Lehre tätig sein? 

  • Industriebetriebe der Textilproduktion und Textilveredelung

Ausbildende Unternehmen