„JUST MAKE IT!“ Mit interdisziplinärer Kompetenz zum eigenen Start-up „Texible“ in der Textilbranche

Ein Generalist galt auf dem Arbeitsmarkt lange Zeit als „nicht gern gesehen“ – waren jene Alleskönner doch eben diese „Tausendsassas“ mit dem fehlenden roten Faden. Texible-Firmengründer Thomas Fröis ist da ganz anderer Auffassung. Er ist überzeugt davon, dass eben diese „Allrounder“ zukünftig noch mehr an Relevanz für Industrie und Wirtschaft gewinnen. Schließlich hat ihm seine breit gefächerte Ausbildung das Fundament ermöglicht, auf dem er sein eigenes Startup Texible gegründet hat.

Ein Generalist, ein Allrounder, ein eindrucksvoller Tausendsassa – Thomas Fröis steht für all das und noch viel mehr. Mit gerade einmal 28 Jahren gründete er gemeinsam mit seinem Firmenpartner Thomas Bechtold und der Universität Innsbruck die Texible GmbH: ein Start-up, das sich auf die Entwicklung, Produktion und den Handel mit intelligenten technischen Textilien spezialisiert hat, die vornehmlich im Medizin- und Pflegebereich zum Einsatz kommen.

Dabei handelt es sich beispielsweise um Betteinlagen, die dank spezieller Sensorik Nässe und Belegung erkennen. Im Medizin- und Pflegebereich sowie in der privaten Pflege von Angehörigen zu Hause ist das von großem Vorteil – nicht nur auf Seiten der Pflegenden. Auch das emotionale Wohlbefinden und die Lebensqualität von betroffenen Personen, die an Inkontinenz oder Bettflucht leiden, können so gesteigert werden, erklärt der Gründer.

Seit der Firmengründung sind nun gut vier Jahre vergangen. Inzwischen hat sich die junge GmbH nicht nur einen Namen in der Vorarlberger Textilbranche und Umgebung gemacht, sondern auch weit über deren Grenzen hinaus. Mit einem modernen Onlineshop wird das Geschäft auch zukünftig noch weiter angekurbelt. Überdies werden neben dem bestehenden Produktportfolio auch kundenspezifische Wünsche maßgeschneiderter technischer Textilprodukte erfüllt.

Thomas Fröis (li.) entwickelt maßgeschneiderte technische Textilprodukte – auch nach kundenspezifischen Wünschen.

Von der Elektrotechnik in die Textilchemie- und physik

Dass Thomas Fröis einmal in der Textilbranche landen würde, hätte er zu Beginn seiner Ausbildung wohl selbst nicht vermutet. Schließlich machte er seine Matura in der Abteilung Elektrotechnik an der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) in Bregenz.

Nach fünf Jahren HTL war dem jungen Mann aus Sulz jedoch schnell klar, dass er nun erst einmal Geld verdienen möchte. So entschied er sich vorerst gegen ein Studium und für den Job des Steuerungstechnikers bei der LTW Intralogistics GmbH. Programmierung und die Inbetriebnahme von Regalbediengeräten standen fortan auf der Tagesordnung sowie gut 50 % Montagetätigkeit im Ausland.

2012 erfolgte dann doch der Schritt an die Fachhochschule Vorarlberg. Mit einem berufsbegleitenden Bachelorstudium im Fach „Wirtschaftsingenieurwesen“ und der Vertiefungsrichtung „Produktmanagement“ eignete sich Thomas so auch das nötige Know-how in Sachen Betriebswirtschaft an.

Nach ca. drei Jahren kam dann der berufliche Wechsel an die Universität Innsbruck, genauer gesagt an das Forschungsinstitut für Textilchemie Textilphysik am Standort Dornbirn. Fortan wurde im Bereich der technischen Textilien mithilfe der sogenannten Stickerei-Technologie geforscht und entwickelt: Hochtemperaturheizungen, Schnittschutztextilien, Elektroden für elektrochemische Zellen und weitere mehr. Gemeinsam mit seinem Namensvetter Thomas Bechtold und der Unterstützung der Universität Innsbruck kommt Thomas hier schließlich auch die zündende Idee für Texible.

Thomas ist sich sicher: Er profitiert heute von seiner breiten Ausbildung in Wirtschaft und Technik.