Lercher Werkzeugbau und das „große Krabbeln“
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Wie wichtig es ist, den Betrieb bereits vor dem Lehrstart kennenzulernen, das wissen Sina Salzgeber (18) und Goran Vulkajovic (17) aus eigener Erfahrung allzu gut. Das sprichwörtliche „immer der Nase nach“ haben die beiden wörtlich genommen und nach dem Schulabschluss erst einmal ausgiebig geschnuppert.
„Ich war in vielen unterschiedlichen Firmen hier im Technikland Vorarlberg“, berichtet Goran aus Rankweil, „durch’s Schnuppern ist mir klar geworden, die Ausbildung zum Metalltechniker, die will ich machen.“ Dass sein Vater selbst Werkzeugmacher von Beruf ist, hat ihm bei der Entscheidung ebenfalls geholfen.
Und auch Sina hatte, dank ihrer Eltern, schon einen guten ersten Eindruck von der Lehre – diese vermittelten ihr den Kontakt zu einem Lehrling, der bereits seine Ausbildung bei Lercher Werkzeugbau absolvierte. „Nach dem gemeinsamen Austausch hab’ ich mich, wie Goran auch, zum Schnuppern vor Ort entschieden. Das war super und hat mir einen sehr guten Eindruck vermittelt“, berichtet die 18-Jährige.
Als Kunststofftechnikerin gerät Sina richtig ins Schwärmen: „Vom Kinderspielzeug bis zum Hightech-Stecker im Auto – Kunststoff wird als Werkstoff immer wichtiger. In der Lehre lernst du alles über dieses faszinierende Material. Über seine Eigenschaften, die Einsatzmöglichkeiten, die Bearbeitung. Du lernst technische Unterlagen und Werkzeichnungen zu verstehen. Du lernst computergesteuerte Maschinen zu bedienen, mit denen Kunststoffprodukte hergestellt werden. Du führst Qualitätstests durch, um zu überprüfen, ob das produzierte Kunststoffteil wirklich die geforderten Eigenschaften hat. Dabei nutzt du die unterschiedlichsten Verfahren … Schleifen, Polieren, Härten, Lackieren – ich liebe diesen Beruf!“
Goran geht es ähnlich. Das Anfertigen von Werkzeugen findet der 17-Jährige faszinierend. „Am Ende des Tages siehst du immer, was du geschafft hast. Das Endprodukt macht mir richtig Freude!“ An seinem Arbeitgeber schätzt der junge Techniker, dass man ihm von Anfang an sehr viel zugetraut hat. „Selbstständigkeit beim Arbeiten wird bei Lercher großgeschrieben.“ Und Sina findet, „im Unterschied zu anderen Firmen ist es bei Lercher sehr aufgeräumt. Schon beim Schnuppern hat man mir sehr viel gezeigt.“
Mit einem Frauenanteil von rund 35 %, davon 28 % in Sinas Abteilung, gehört Lercher zu den Vorreitern in der Tech-Branche. In den letzten Jahren haben sich immer mehr junge Frauen für eine technische Ausbildung entschieden, und „das ist super“, findet auch Sina. „Ich fühle mich bei uns sehr gleichberechtigt. Ich selbst habe auch viele Kolleginnen, die ebenfalls in einem technischen Beruf arbeiten und das in ihren Bereichen bestätigen.“ Auch der Einstieg in die Welt der Technik sei heutzutage kein Hindernis mehr: „Ich finde nicht, dass noch ein Unterschied gemacht wird. Man muss selbstbewusst sein, sich etwas trauen und ins Tun kommen“, so die Technikerin.
Für ihre Zukunft haben sich beide, Goran und Sina, weitere Ziele gesteckt. „Ich möchte den Lehrlingswettbewerb 2024 mit ausgezeichnetem Erfolg machen“, verrät Sina, und Goran pflichtet bei: „Ja eine gute Lehrabschlussprüfung, das ist auch mein Ziel.“ Den richtigen „Riecher“, auf den können beide sehr gut vertrauen.